26. Juni 2024 Keine Kommentare

Zur Messbarkeit im Social Media Recruiting. Ein Interview mit Şakir Gül.

Sakir Gül beim Vortrag auf dem Embrace Festival

Lassen sich Stellen über Social Media besser und schneller besetzen? Wie kann ich die Performance von Kampagnen gezielt optimieren? Unser Kollege Şakir Gül gibt Einblicke, u. a. zur Nutzung von Daten für die Optimierung des Bewerbungsprozesses, und zeigt das Potenzial von Spotify als Kanal zur Zielgruppenansprache auf.

Hi Şakir, bevor wir thematisch einsteigen, eine Frage vorweg: Du bist kürzlich erstmalig als Speaker beim Embrace Festival 2024 aufgetreten. Erzähle uns gerne: Wie war es für dich? Wie hast du das Festival und die Atmosphäre wahrgenommen?

Beim Embrace Festival 2024 als Speaker aufzutreten, war für mich eine spannende und bereichernde Erfahrung. Die Besucher waren sehr engagiert und aufgeschlossen, die Atmosphäre des Festivals war energiegeladen und inspirierend – das motiviert einfach total.

Für mich bot sich die Option, über Performance Recruiting zu sprechen. Ein Thema, das mir nun schon seit Jahren sehr am Herzen liegt. Im Grunde war der Vortrag wie ein Kundengespräch. In den letzten Jahren hatte ich oft die Aufgabe, über Performance Recruiting aufzuklären und dessen Vorteile zu erläutern. Die Gelegenheit, auf einer solchen Bühne zu sprechen, hat mir verdeutlicht: Das Interesse ist riesig. Es ist so wichtig, Wissen und Erfahrungen in einem größeren Rahmen zu teilen.

Du hast gemeinsam mit Matthias Mäder einen Vortrag über die Messbarkeit des Social Recruiting Prozesses gehalten. Magst du dazu einige Insights teilen? Was verraten uns Daten und Auswertungen?

Unser Vortrag konzentrierte sich auf die Komplexität des Bewerbungsprozesses im Social Recruiting und wie Daten genutzt werden können, um diesen Prozess zu optimieren. Eine zentrale Erkenntnis ist beispielsweise, dass der Weg bis zur Bewerbung nicht linear verläuft. Zwischen dem ersten Kontakt und dem Abschicken einer Bewerbung liegen oft viele Touchpoints – Social Media Profile, Karriereseite, Bewerbungsformular etc. – und eine erhebliche Zeitspanne. Jeder dieser Touchpoints sollte von hoher Qualität sein, um das Interesse der Bewerbenden aufrechtzuerhalten.

Tracking und Analytics helfen uns, die Qualität dieser Touchpoints zu messen. So können wir fundierte Entscheidungen über die Budgetallokation treffen und müssen nicht nach Bauchgefühl agieren. Zum Beispiel können wir analysieren, welche Kanäle und Inhalte die Kandidaten anziehen und wie lange diese benötigen, um eine Bewerbung abzuschicken. Diese Erkenntnisse ermöglichen es uns, die Kampagnen kontinuierlich zu optimieren.

Ein weiteres interessantes Insight ist der beste Zeitpunkt für Social Media Recruiting. Unsere Daten zeigen, dass die meisten Interaktionen abends stattfinden. Dann, wenn potenzielle Kandidaten auf der Couch entspannen und ihr Smartphone nutzen. Dies zeigt, wie wichtig es ist, die Zielgruppe zur richtigen Zeit anzusprechen.

Hast du einen Tipp, welche Plattformen bzw. Kanäle Recruiter ausprobieren sollten?

Eine Plattform, die besonders spannend ist, ist Spotify. Hier können wir Stellenanzeigen in einem hörbaren Format ausspielen. Audio Ads auf Spotify erreichen nicht nur Studierende und Schüler, sondern auch viele Berufstätige. Dies macht Spotify zu einem vielseitigen Kanal, der sowohl jüngere als auch erfahrenere Zielgruppen anspricht. Ein großer Vorteil von Audio Ads ist, dass sie nicht überspringbar sind, was die Aufmerksamkeit der Hörer sichert.

Zusätzlich können wir durch Podcast Ads auch Premium User erreichen, was die Reichweite noch weiter erhöht. Durch die gezielte Ansprache können wir sicherstellen, dass unsere Botschaft bei den richtigen Leuten ankommt und Interesse weckt.

Lassen sich Stellen über soziale Netzwerke schneller besetzen? Erhalten Arbeitgeber schneller Bewerbungen?

Ja, Stellen lassen sich über soziale Netzwerke in der Regel schneller besetzen. Es ist das klassische Trichterprinzip: Je mehr Sichtbarkeit wir erzeugen, desto mehr Bewerbungen resultieren daraus. Besonders in stark umkämpften Berufsgruppen ist es entscheidend, die Sichtbarkeit zu maximieren, um die Chancen zu erhöhen, potenzielle Kandidaten zu erreichen. Social Media ermöglicht es uns, eine breitere und gezieltere Reichweite zu erzielen, was zu einer schnelleren und effizienteren Besetzung der Stellen führt.

Du bist Director Data Intelligence bei WESTPRESS. Kannst du umreißen, welche Relevanz Recruiting Analytics gewonnen hat?

Die Relevanz von Daten im Recruiting hat in den letzten Jahren stark zugenommen. Durch die Nutzung von Daten können wir unsere Zielgruppen genauer definieren, den Erfolg unserer Kampagnen messen und die Effizienz unserer Recruiting-Prozesse steigern. Daten helfen uns, die richtigen Kandidaten zur richtigen Zeit über die richtigen Kanäle anzusprechen und somit die Qualität unserer Bewerberpools kontinuierlich zu verbessern.

Vielen Dank für den Überblick, Şakir!




Titelbild: WESTPRESS

Hinweis: Aus Gründen der leichteren Lesbarkeit wird auf eine geschlechtsspezifische Differenzierung verzichtet. Entsprechende Begriffe gelten im Sinne der Gleichbehandlung für alle Geschlechter.

Interviewpartnerin: Tina Schwarze

Tina Schwarze

ist Ihre Ansprechpartnerin für alle Anfragen rund ums Thema Content. Im Blog schreibt sie vorwiegend zu den Themen Personalmarketing und Employer Branding.