Zielgruppen-Kampagne der Münchner Verkehrsgesellschaft: 300 neue Fahrerinnen und Fahrer gesucht
Die Zielgruppen-Kampagne der MVG ist außergewöhnlich. Die Herausforderung, die hinter der Kampagne steckt, aber genauso. Stellen Sie sich vor, Sie müssten schnellstmöglich 300 neue Kollegen gewinnen. 300 neue Mitarbeiter, die einen Job mit einer durchaus großen Verantwortung ausüben werden.
Sie sind nämlich zukünftig für die Personenbeförderung in der bayerischen Landeshauptstadt zuständig. Allein 2016 wurden 580 Millionen Personen per U-Bahn, Bus und Tram befördert. (Quelle: „MVG in Zahlen“, abzurufen unter: mvg.de). Geplant ist eine Ausweitung des Angebots. Das ist allerdings nur durch tatkräftige Unterstützung zu leisten.
Argumente, die die Zielgruppe überzeugen
Nun stehen allerdings in der Region München nicht ad hoc 300 gelernte Fahrerinnen und Fahrer für U-Bahn, Bus und Tram zur Verfügung. Deswegen startete die MVG kürzlich eine große Recruiting-Kampagne, die Neueinsteiger sowie Querein-, Um- und Wiedereinsteiger anspricht. Per dreimonatiger Ausbildung für U-Bahn und Tram sowie viermonatiger Ausbildung für Busse werden die Kandidaten für den Job fit gemacht.
Die Argumente, für den MVG zu arbeiten, sind solide. Ein kommunaler Arbeitgeber bietet sichere Arbeitsplätze unter guten Arbeitsbedingungen. Die Vereinbarkeit von Privatleben und Beruf ist trotz Schicht-, Wochenend- und Feiertagsdiensten gewährleistet. Zudem wird eine zuverlässige Bezahlung zugesichert und Dienste in Teilzeit in Aussicht gestellt.
Am Wochenende zu arbeiten beziehungsweise in Schichtdiensten – das kennen Lkw-Fahrer, Fernbusfahrer, Paketboten, Friseure und Verkäufer (und natürlich deren Kolleginnen). Die MGV sieht insbesondere bei den Arbeitnehmern und Arbeitnehmerinnen aus diesen Dienstleistungs- und Logistikbereichen das große Potenzial, Personen zum Jobwechsel bewegen zu können. Denn ein geregelter Job bei einem Tochterunternehmen der Stadtwerke München mit guter Zukunftsperspektive dürfte für viele eine reizvolle Alternative sein.
Werben im Umfeld der potenziellen Bewerber
Wie erreiche ich nun aber eine derart heterogene Zielgruppe? Schließlich dürften die Mediennutzungsgewohnheiten und Interessen deutlich variieren. Wie generiere ich ausreichend Aufmerksamkeit?
Die Verkehrsgesellschaft entschied sich folgerichtig für eine Out-of-Home-Kampagne inklusive Verkehrsmittelwerbung im Münchner Stadtgebiet. In öffentlich zugänglichen Räumen platziert, wirkt Außenwerbung schließlich auf jeden, der auf dem Arbeitsweg oder in der Freizeit unterwegs ist. Ganz gleich, ob in Bussen, in den Bahnen oder an Bahnhöfen und Verkehrsknotenpunkten. Die Zielgruppen werden unmittelbar in einem Umfeld angesprochen, in dem die MVG eine wichtige Rolle einnimmt. Der öffentliche Nahverkehr macht mobil.
Die bunten Motive dienen als Denkanstoß für einen möglichen Jobwechsel. Gegenübergestellt werden (stereo-)typische Erkennungsmerkmale. Die zugehörigen Claims greifen jeweils mit einem Augenzwinkern die Vorteile auf, die die Tätigkeit als Bus-, Tram- oder U-Bahnfahrer mit sich bringt.
Eine Zielgruppen-Kampagne, die man in ganz München sieht und hört
Mall-Videos, Ground-Poster, Großflächen, City-Light-Poster, Fahrgastspots und Einkaufswagenwerbung sorg(t)en für eine breite mediale Präsenz in ganz München. Zudem gehören Radiospots sowie Social-Media-Aktivitäten auf dem Facebook- und YouTube-Channel zur Kampagne, die noch bis Ende Mai läuft.
Konkrete Resultate der Kampagne stehen derzeit noch aus. Geplant ist jedoch schon eine Fortführung. Im Herbst soll es eine Kampagne speziell für Fahrerinnen geben, um das Team der Verkehrsgesellschaft weiter zu verstärken.
Autorin: Tina Schwarze
Titelbild: pixabay.com: © wolf23362
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