Warum die Stellenanzeige (noch) unverzichtbar ist, aber dringend ein Update braucht
„Natürlich muss es weiterhin Stellenanzeigen geben – woher soll der Bewerber sonst wissen, dass das Unternehmen Personen sucht und welche Fähigkeiten man für eine Stelle benötigt?“
„Eine Stellenanzeige wird künftig mehr auf die Vorzüge des Arbeitgebers eingehen müssen, um interessante Kandidaten anzusprechen.“
So urteilten Teilnehmer der aktuellen Softgarden-Umfrage. Der Software-Anbieter stellte die wohl klassischste alle Personalmarketingmaßnahmen bei insgesamt 2.126 Kandidaten auf den Prüfstand. Der Appell ist eindeutig:
„Investiert ein wenig mehr in besondere und außergewöhnliche Stellenanzeigen.“
Die Qualität der Stellenanzeige entscheidet über den Ausschreibungserfolg
Noch immer informieren sich Jobsuchende vorwiegend durch Stellenausschreibungen über neue Karriereperspektiven. Dabei wird großer Wert auf die Qualität gelegt. Ist diese unzureichend, führt das zum Bewerbungsabbruch.
Jobsuchende favorisieren Inserate mit guten Texten
Etwa 42 % haben schon mal von einer Bewerbung abgesehen, weil der Job zu unattraktiv ausgeschrieben war. Knapp 18 % haben durch schlechte Formulierungen oder fehlende Informationen Inhalte sogar kaum verstehen können. Das ist häufig standardisierten Formulierungen, Floskeln und unternehmensspezifischen Termini geschuldet. Ein guter Stellenanzeigentext sieht anders aus. Dieser ist für 88 % enorm wichtig. Präzision und Verständlichkeit sind ausdrücklich erwünscht.
Da stellt sich die Frage: Ist es denn so schwierig? Es geht doch „nur“ um Stellenanzeigen … Nur? Zumeist sind genau diese der erste Kontaktpunkt mit einem Unternehmen. Und damit alle Mühen wert. Eine gute Stellenanzeige braucht: Einen aussagekräftigen Jobtitel, damit die Stelle gefunden wird. Eine verständliche Jobbeschreibung und ein klares Anforderungsprofil. Obgleich die Befragten dem Arbeitgeberporträt und dem Punkt „Wir bieten“ wenig(er) Bedeutung beimessen, sollten sie auf keinen Fall fehlen. Manches Mal dürften gerade die Benefits über die Arbeitgeberwahl entscheiden.
Bewerber wissen um ihre Position und wollen durch Stellenausschreibungen überzeugt werden
Es hat ein Wandel zum kandidatenorientierten Markt stattgefunden. Jobsuchende wissen um ihre Position. Das zeigen auch die Umfragewerte. Etwa 76 % sehen Unternehmen in der Pflicht, Bewerber durch ihre Jobangebote überzeugen zu müssen. Und zwar nicht durch Schönrederei, sondern durch Fakten. Immerhin 42 % bemängeln, dass Beschreibung und Jobrealität häufig nicht übereinstimmen. Ein Teilnehmer formuliert ganz klar: „Bitte bei der Realität bleiben: Es hilft nichts, im Vorfeld das ´Blaue vom Himmel´ zu versprechen, wenn es nachher nicht der Realität entspricht.“
Kandidaten bemängeln unzureichende Authentizität und Transparenz
Authentizität ist wichtig – übrigens genauso wie Transparenz. Die fehlt nämlich vielen Befragten. Das gilt im Besonderen für die Auskunft über das Gehalt beziehungsweise über Vergütungsmodelle. Angaben wie in Ausschreibungen für den österreichischen Arbeitsmarkt wären durchaus denkbar. Das verhindere falsche Erwartungen für beide Seiten, ist sich ein Teilnehmer sicher.
Es ist noch viel Luft nach oben. Aber das trifft sicher auf viele Personalmarketingmaßnahmen zu. Das Schöne ist, dass sich bei Stellenanzeigen eigentlich schon viel durch kleine Handkniffe bewirken lässt. Vielleicht gehen wir es einfach gemeinsam an. Was meinen Sie?
Autorin: Tina Schwarze
Titelbild: pixabay.com: © Anemone123
Beitragsbilder: softgarden.de: © softgarden e-recruiting GmbH
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