Willkommen in der Welt des Recrutainments
Online oder offline? Das ist hier die Frage. Bereits in puncto Online-Recrutainment lässt sich ein facettenreiches Angebot ausmachen. Interaktive Videos integrieren klickbare Elemente in die Darstellung typischer Szenen aus dem Unternehmensalltag. Diese halten wiederum eine Fülle von Informationsmaterialien wie Mitarbeiterportraits, Infos zu Berufsbildern oder Benefits bereit. Damit ist der Betrachter mehr als nur ein passiver Rezipient. Vielmehr bekommt er die Chance, die präsentierten Inhalte aktiv zu erkunden – sicher gibt es auch bei Ihnen viel zu entdecken. Aber auch vergleichsweise einfach strukturierte Formen wie ein Ja/Nein-Fragebogen oder ein Multiple-Choice-Quiz können mit maßgeschneiderten Designs und einem abwechslungsreichen Wording zu einem echten Erlebnis für Ihre Bewerber werden. Natürlich kennt die Komplexität hier keine Grenzen. Katapultieren Sie den Bewerber doch einfach mitten in eine spielerische Management-Simulation hinein und überlassen ihm vollends die Zügel. Und dann ist das Fachwissen des Bewerbers gefragt und ob er intuitiv und vor allem interaktiv an den richtigen Stellschrauben dreht, um das simulierte Unternehmen auf Erfolgskurs zu halten – oder auch nicht.
Der Vorteil onlinegestützter Varianten ist, dass Sie dem Nutzer die Möglichkeit bieten, die Inhalte via PC, Tablet oder Smartphone bequem von zu Hause oder unterwegs zu erleben. Gerade im Zeitalter der umfassenden Digitalisierung und Mobile Devices kommen Sie so seinem Nutzerverhalten entgegen und sorgen für einen guten Eindruck bei Ihren potenziellen neuen Mitarbeitern – und wie wir wissen, zählt der erste Eindruck eine Menge.
Offline-Recrutainment: Bewerber und Unternehmen auf Du und Du
Im Gegensatz zu dieser reinen Mensch-Maschine-Interaktion steht gerade bei Offline-Angeboten der direkte Kontakt von Mensch zu Mensch im Vordergrund. Dabei bieten Sie Bewerbern die Chance, mit Ihnen persönlich oder mit Verantwortlichen Ihres Unternehmens auf Tuchfühlung zu gehen. Ein Beispiel: Angelehnt an die bekannten Krimi-Dinner werden Teilnehmer in Gruppen aufgeteilt und aufgefordert, gemeinsam Aufgaben zu lösen – bestens abgestimmt auf das Profil der jeweiligen Zielgruppe. Der Clou ist, dass der Spieltrieb jedes Einzelnen geweckt wird und man eine angenehme Atmosphäre schafft, in der der Unterhaltungsaspekt genauso großgeschrieben wird wie das Abklopfen von Fachwissen und Verhaltensweisen (Stichwort: Gabeltest) aufseiten der Bewerber.
Eine einfache Einteilung in schwarz und weiß greift hier natürlich nicht. Denn wie bei vielem anderen gilt auch hier: Die Mischung macht’s. Diese „vermischten“ Varianten werden als „blended“ bezeichnet. Während der Teilnehmer auf der einen Seite gefordert wird, einzelne Herausforderungen digital zu lösen, finden andere Bausteine in der Realität statt. So lassen sich die Vorteile miteinander kombinieren.
Hier kommt zusammen, was zusammengehört – auf der Suche nach dem „Perfect Match“
Doch die Unterteilung in online, offline oder blended beschreibt allein die rein technische Seite. Ferner kommt es darauf an, inwieweit Aussagen darüber getroffen werden können, ob und wie gut sich Teilnehmer und Ihr Unternehmen ergänzen – sowohl fachlich als auch persönlich. Self-Assessments im engeren Sinne bzw. Selbst-Tests, wie z. B. ein Azubi-Fragebogen, sind ein erster Schritt in diese Richtung. Auf der Basis von persönlichen Fähigkeiten und unternehmensbezogenen Fragen wird mithilfe eines Auswertungsalgorithmus ein Profil des Bewerbers erstellt, das zeigt, ob Unternehmen und Teilnehmer miteinander harmonieren. Self-Assessments im weiteren Sinne, oder auch Realistic Job Previews bzw. Serious Games, gehen klar darüber hinaus. Sie machen Berufsbilder oder Studiengänge spielerisch erlern- und erlebbar. Es werden echte Situationen und Aufgaben des Unternehmens simuliert, während im Hintergrund ermittelt wird, wie gut sich der Kandidat geschlagen hat.
Ob Fragebogen, Selbst-Einschätzungstest oder Simulationen, sämtliche Varianten geben dem Bewerber die Chance, bereits im Vorfeld entscheiden zu können, ob und wie gut er selbst zu Ihrem Unternehmen passt – und falls ja, in welchem Bereich oder in welcher Position. Aber auch Unterschiede oder Gemeinsamkeiten in Bezug auf Wertvorstellungen lassen sich so sehr genau zutage fördern. Was hilft es Ihnen oder dem Bewerber, wenn zwar fachlich alles stimmt, aber – ganz im Sinne des Cultural Fit – Einstellungen in puncto Arbeitsweise oder Verhalten gegenüber Kunden und Kollegen stark auseinanderklaffen? Sowohl für den Bewerber als auch für Sie hat jede zusätzliche Information einen Mehrwert.
Am Ende ist es doch wie immer: Die Zielgruppe sagt uns, wo es langgeht
Ob Praktikant oder Führungsposition – das Publikum bei der Wahl der richtigen Variante im Blick zu haben, ist erste Recrutainment-Pflicht. Während Absolventen oder Auszubildende sich von Fragebögen weniger angesprochen fühlen, wird sich der Erfolg mit Videospielen oder etwas Gewagterem wohl eher einstellen. Ein Manager könnte sich dagegen unter Umständen in Online-Games nicht so recht wiederfinden. Ein dezenter, seriöser und etwas konservativerer Stil ist das Mittel der Wahl. Denn nur mit einer zielgruppenspezifischen Strategie treffen Sie den Nerv der Bewerber und sorgen für eine hervorragende Candidate Experience.
Genauso unmöglich wie eine simple Kategorisierung ist es, ein Rezept für die ideale Recrutainment-Strategie zu finden. Die perfekte Lösung gibt es nicht. Unsere Empfehlung: Bleiben Sie anders. Viele Zahnräder greifen beim Recrutainment ineinander und machen es zu einem dynamischen Konstrukt, das sich aufgrund seiner Zusammensetzung aus vielen kleinen Puzzleteilen, Überlegungen und technischen Feinheiten immer wieder aufs Neue einzigartig macht.
Hier geht es zu unserem ersten Beitrag zum Thema Recrutainment: Mehr als Spiel, Spaß und Spannung.
Wissbegierig geworden? Beide Beiträge stammen aus unserer Booklet-Reihe „Wissensschatz“. Weitere Infos zum Wissensschatz erhalten Sie hier oder über unser Kontaktformular.
Autor: Dennis Küpper, Co-Autor: Amadeus Pytlik
Titelbild: Fotolia.com: © Dudarev Mikhail, © Ewald Fröch, © mitrija, © Di Studio
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