27. Dezember 2023 Keine Kommentare

Hochschulmarketing mal anders: Job-Insights für Studierende. Der Weg vom Historiker zum Texter.

Um Studierenden möglichst frühzeitig Jobchancen in Unternehmen aufzuzeigen, lassen sich Arbeitgeber einiges einfallen. Wer die Möglichkeit hat, direkt im Seminar von Karriere-Möglichkeiten zu berichten, dem ist die Aufmerksamkeit gewiss. Wenn das Ganze noch sehr anschaulich, zwanglos und persönlich vermittelt wird, dann fallen die Hürden schnell und der Dialog setzt sich in Gang. Texter Dominik plaudert aus dem Nähkästchen.

    Einige Studierende mögen ihren gewünschten beruflichen Werdegang klar vor Augen haben. Für gewisse Studienabschlüsse gibt es allerdings kein direktes Job-Ziel, wie es z. B. bei einem Dualen Studium der Fall ist. Dann heißt es nur allzu gerne: Was macht man eigentlich mit diesem Studium beruflich?

    Als Historiker kenne ich diese Frage nur allzu gut. Zwar eröffnet sich die Möglichkeit, im Archiv, an der Uni oder in der Bibliothek zu arbeiten. Die Stellen sind jedoch rar gesät und auch nicht für jede Persönlichkeit das Richtige. So wie für mich.

    Umso wichtiger ist es, dass Studierenden – auch anderer Disziplinen – der Blick über den Tellerrand gewährt wird. Hier sind die Hochschulen schon aktiv und bieten entsprechende Seminare an. Immer auf der Suche nach Absolvent*innen, die ihren beruflichen Werdegang und persönlichen Geschichten teilen möchten. So kam auch ich zurück in den Hörsaal. Als Historiker, der seinen Weg zum Texter gefunden hat.

    Berufsorientierung: Job-Talk im Hörsaal

    Back to university – back to Uni Münster. Und zwar als Gast in der Veranstaltung „Berufe für Historiker*innen“. Ein Seminar, dass Geschichtsstudierende pflichtmäßig absolvieren müssen. Nach etwas mehr als einem Jahr kehrte ich an meine alte Ausbildungsstätte zurück. Neben einer kurzen Vorstellung meiner Person, des Tätigkeitsfeldes und meines Arbeitgebers umfasste die Veranstaltung überwiegend eine Q&A-Session. Dabei durfte ich feststellen, dass die Fragen der Studierenden durchaus divers waren.

    Auf der einen Seite interessierten mein Lebenslauf und meine Entscheidungsfindung: Warum hast du dich sowohl gegen einen Historikerberuf als auch gegen eine pädagogische Laufbahn entschieden? Auf der anderen Seite war das Interesse geweckt: Was macht kreative Arbeit eigentlich aus? Wie funktioniert ein kreativer Prozess in einer Werbeagentur überhaupt?

    Hürden abbauen, Dialog anbieten

    Die Studierenden und ich kamen schnell ins Gespräch: über meine Motivation, Texter zu werden. Meinem Spaß an kreativer Arbeit. Meinem Faible für Sprache. So gehörte ich zu der (seltenen) Gattung an Studierenden, die gerne Hausarbeiten und Essays verfasst haben. Um des Schreibens willen und nicht primär aufgrund der inhaltlichen Auseinandersetzung mit einem möglichst interessanten Thema. Und ja, ich muss zugeben: Schon vor meinem Job hatte ich bei so manchen Recruiting-Kampagnen Ideen und Einfälle, die ich passender und kreativer fand.

    Genau dies habe ich versucht den Zuhörer*innen zu vermitteln: Es sind oft alltägliche Dinge, in denen man seine Profession finden kann. Für den einen oder die andere erschien die Loslösung von den eigenen Professionen als ein noch weit entfernter Schritt. Dennoch habe ich hoffentlich ein Bewusstsein für interessante Berufsalternativen abseits der Geschichtswissenschaften geschaffen.

    Studierenden zuhören und Bedürfnisse erkennen

    Der Besuch war auch für mich eine kleine Erkenntnisreise. Ich konnte mich zum Teil in den Anwesenden wiedererkennen. Gleichzeitig habe ich viel darüber gelernt, was für Zukunftsängste und -vorstellungen die Teilnehmenden umtreiben. Neben dem Wunsch nach finanzieller Sicherheit spielt auch der Drang zur Selbstverwirklichung eine übergeordnete Rolle.

    Vielleicht macht mein Werdegang Mut. Die zukünftigen Absolvent*innen dürfen und sollten sich selbstbewusst auf dem Arbeitsmarkt präsentieren und ihre Stärken – Kommunikation, EDV-Skills, logisches und kritisches Denken – zur Geltung bringen. Schließlich schlummert hier gerade in Zeiten des Fachkräftemangels noch großes, ungenutztes Potenzial.

    Apropos „kreatives Arbeiten“: Wer gerne weitere Gedanken und Tipps zum Thema lesen mag, wird in unserer Mediathek fündig.




    Titelbild: © privat

    Hinweis: Aus Gründen der leichteren Lesbarkeit wird in einzelnen Fällen auf eine geschlechtsspezifische Differenzierung verzichtet. Entsprechende Begriffe gelten im Sinne der Gleichbehandlung für alle Geschlechter.

    Dominik Staubermann

    erstellt als kreativer Fitness-Enthusiast Claimings, die den Puls höher schlagen lassen. Im Blog schreibt er vor allem zu den Themen Personalmarketing und zielgruppengerechtes Wording.