dee:p18 – eine Recruiting-Konferenz wie ein Familientreffen
„Die dee:p18 ist ein bisschen wie Family“, urteilte Marc-Stefan Brodbeck (Jobs from Germany). Ute Neher (Deutsche Telekom) twitterte „ […] (klein) und fein ist die #deep18, tolle Impulse inklusive, klaren Erkenntnissen … und mit einem Abend unter Freunden inkl. (Bauch)Lachmuskeltraining.“ Johanna Hartz (Wollmilchsau) bedankte sich „für euer Herz, das in jedem Detail zu spüren ist. Applaus und Konfetti, genießt das Wochenende! Wir fiebern jetzt schon der #deep19 entgegen.“ Zugegebenermaßen steigt etwas die Gesichtsröte, wenn man diese Worte liest und hört. Wir sind ein bisschen stolz. Lieben Dank!
@westpress_de wie jedes Jahr IHR WART SUPER 👍 (klein) und fein ist die #deep18, tolle Impulse inklusive, klaren Erkenntnissen …und mit einem Abend unter Freunden inkl. (Bauch)Lachmuskeltraining. @str_eva @MSB_new @schomberg @Robindro @MatthiasMaeder @raoul64 @Zuckerpuppe_J pic.twitter.com/Wu9tQvJTC0
— Ute Neher (@neherorg) 8. Juni 2018
Ein Ausflug in die Provinz
Wie es bei Familientreffen üblich ist, wird ein Ort im Grünen ausgewählt. Die Gastgeber arrangieren es nett und gemütlich. Schließlich sollen die Gäste sich wohlfühlen. Die Mission ist klar.
Fernab der großen Metropolen stellte WESTPRESS im beschaulichen Hamm also wieder für zwei Tage die Agentur auf den Kopf. Ein XXL-Küchentruck bezog eigens für die Crew von Cornelia Poletto Quartier im Garten. Per Shuttle-Service wurde eine angenehme Anreise der dee:p-Teilnehmer und Referenten gewährleistet. Pardon – natürlich die Anreise der dee:p-Familiy. Für Unterhaltung war ebenfalls bestens gesorgt.
Achtung, fertig, los – Knowledge-Transfer und Networking
Nach einer ersten (kulinarischen) Einstimmung beim Get-together am Vorabend ging die dee:p18 noch recht gemütlich mit einem gemeinsamen Frühstück los.
Bereits zu Anfang der Konferenz lockte Gastgeber Christian Hagedorn dann jedoch die Teilnehmer aus der Komfortzone. Es sei Zeit, sich dem Paradigmenwechsel zu stellen. Das impliziere, mehr und mehr in neue Rollen sowie Aufgaben reinzuwachsen. Konkrete Lösungsansätze versprach er durch das folgend arrangierte Programm.
Influencer Marketing: Wer wagt, gewinnt – so wie die DFS
Dass Influencer heute durchaus zu strategischen Partnern im Recruiting werden können, dürfte derweil bekannt sein. Wie nun eine solche Kooperation tatsächlich abläuft, verrieten Sonja Konur und Mirco Krausch von der DFS Deutsche Flugsicherung im Interview mit Tom Sibbersen (WESTPRESS).
Anschaulich erzählten sie von der Zusammenarbeit mit dem Youtuber tomatolix, von Erwartungshaltungen, dem Drehtag im Tower sowie den Reaktionen der Fluglotsen. Ganz offen kommunizierten die beiden die Ergebnisse der Influencer-Kampagne und gaben Einblicke, was für die Zukunft geplant sei. Die Botschaft kam an: Man muss kein Fachmann sein, um Pioniergeist zu beweisen. Man muss jedoch den Schritt ins Neuland wagen. Bewerber fallen nicht einfach vom Himmel ;-)
Recruiting international – die Lösung unseres Fachkräfteproblems?
Deutsche Arbeitgeber müssen sich eben einiges einfallen lassen, um Top-Talente für sich zu gewinnen. Das gelingt mal besser und mal schlechter, wie der Selbstversuch von Marc-Stefan Brodbeck beweist.
Doch wie funktioniert eigentlich das Recruiting im Ausland? Wie werden deutsche Arbeitgeber außerhalb der Landesgrenzen wahrgenommen? Wie können sie im Wettbewerb gegen große internationale Marken und ansässige Unternehmen bestehen? Marc-Stefan Brodbeck rekrutiert seit Jahren erfolgreich für deutsche Unternehmen im Ausland. Er zeigte in seinem Vortrag, dass „Made in Germany“ auch im Recruiting bestens funktioniert. Erforderlich sei ein gut ausgebautes Netzwerk und der richtige Zugang zu den Kandidaten.
PMI Awards 2018
Die Verleihung der PMI Awards 2018 zeichnete sich in diesem Jahr selbst durch eine kleine Innovation aus. Erstmalig traten die Nominierten der Kategorie „Personalmarketing Innovation“ in einem Elevator Pitch gegeneinander an. In nur drei Minuten galt es, die Teilnehmer der Fachkonferenz nachhaltig zu beeindrucken. Aus dem sich anschließenden Live-Voting der dee:p-Teilnehmer ging das Klinikum Dortmund mit dem Projekt „Rhythm of teamplay: Wenn aus OP-Geräuschen eine Musik wird“ als Gewinner hervor.
Die Auszeichnung „Personalmarketing Innovator“ erhielt in diesem Jahr Eva Planötscher-Stroh für ihre innovativen Recruiting-Methoden bei der Ströck Brot GmbH. Mit einem Karrierezentrum in Wien sowie einem mobilen Pop-up Recruitingcenter machte sie die Großbäckerei zum nahbaren Arbeitgeber. Das Rezept war so einfach wie effektiv: Kandidaten dort ansprechen, wo sie sich aufhalten – am Bahnhof, in der Shopping Mall oder im Freibad.
Die Preisträger des Awards „Personalmarketing Innovator“ werden wie die Nominierten in der Kategorie „Personalmarketing Innovation“ von einer Expertenjury bestimmt. Dazu zählten in diesem Jahr erneut Christoph Athanas (meta HR), Joachim Diercks (Cyquest), Raoul Fischer (W&V), Prof. Dr. Martin Grothe (Complexium) sowie Simon Zicholl (Westpress). Als weibliche Verstärkung kam zum ersten Mal die zauberhafte Johanna Hartz (Wollmilchsau) hinzu.
Predictive Recruiting
Daten sind das neue Gold. Matthias Mäder zeigte, dass sich dieser Gedanke auch auf das Recruiting übertragen lässt. Wer Daten nutzt und zielgerichtet analysiert, kann die Performance des Personalmarketings deutlich verbessern. Es braucht keinen Blick in die Glaskugel, um vage Chancen auszuloten. Auf Basis von Daten lassen sich stichhaltige Prognosen entwickeln. Werden HRler also zukünftig mehr und mehr zu Datenanalysten? Eines steht auf jeden Fall fest: Es wird zu einem wichtigen Bestandteil ihrer neu definierten Rolle.
Bots im Recruiting
Es ist eine heiße Debatte: Mensch versus Maschine. Wie gut es aber auch zusammen funktionieren kann, bewies Heiko Schomberg mit Benny. Vier humanoide Recruiting-Roboter verstärken das Team Bayer etwa auf Karrieremessen und Absolventen-Kongressen. Vor allem sind Bobby, Benny, Betty und Bonny Zuschauermagneten. In Sekunden fangen die Bots allein durch ihre Erscheinung Neugierde und Sympathien ein. Das bemerkte man schnell auf der dee:p18. Kaum einer konnte sich dem kleinen Benny entziehen.
Doch die Bots haben natürlich noch mehr als nur eine possierliche Erscheinung zu bieten. Sie sind in der Lage, gewisse (Standard-)Fragen zu beantworten. Das erforderliche Wissen steht durch eine Microsoft Azure Cloud zur Verfügung und wird zum Teil verbal, zum Teil per Screen ausgegeben. Fast menschlich mutete es an, als Benny nach seinem Auftritt „erschöpft“ eine Akkupause brauchte.
Top-Performer: Wie sie Unternehmen verändern, wie sie ticken und wie man sie rekrutiert
Der letzte Vortrag des Tages ist in der Regel der undankbarste. Die Aufmerksamkeit lässt nach. Die Zuhörer werden unruhiger. Ein Trugschluss. Daniel Wahlen zog mit seinem Thema noch mal alle in seinen Bann. Schließlich wollen letztendlich alle Unternehmen Top-Performer für sich gewinnen. Also Menschen, die Außergewöhnliches leisten. Personen, die einen übergroßen Einfluss auf die Unternehmensleistung haben. Doch wer Top-Performer anwerben möchte, muss selbst top performen. Das gilt für die gesamte Candidate Journey.
Ein wichtiger Schlüssel: Machen Sie es den Top-Talenten einfach, zu Ihnen zu kommen. Dass das nicht immer rundläuft, hatte Marc-Stefan Brodbeck ja bereits zuvor veranschaulicht. Ferner dürften die Vorzüge eines Unternehmens gerne kommuniziert werden. Für Top-Performer sei es besonders wichtig, sich mit der Unternehmensvision zu identifizieren und mit der eigenen Aufgabe Einfluss nehmen zu können.
Eine Familie wächst zusammen
Nach einem Tag voller Anregungen und Denkanstöße war es dann auch mal wieder an der Zeit, auszuspannen und sich verwöhnen zu lassen. Das gelang beim Barbecue von und mit Cornelia Poletto. Die Köchin stand erst im lockeren Interview mit Christian Hagedorn Rede und Antwort. Wie sieht so ein Tag in der Sternegastronomie aus? Wie funktioniert das Team in der Küche? Herrlich ehrlich und amüsant gewährte Cornelia Poletto Einblicke, bevor man gemeinsam den Abend ausklingen ließ.
Noch mal Chapeau an die Familie, dass alle bei den hochsommerlichen Temperaturen so tapfer durchgehalten haben. Zur Erfrischung wagten übrigens einige in den Abendstunden noch einen Kurzausflug ins kühle Nass.
So bleibt uns nur noch eines an dieser Stelle zu sagen: Danke an unsere lieben Gäste, an unsere Freunde und an die dee:p-Familiy. Bis spätestens nächstes Jahr hier in Hamm!
Kommentare