29. März 2016 Keine Kommentare

Karriere-Website – ein informatives Statement

Bauarbeiter im Planungsprozess

Oft prägt der Besuch der Karriere-Website einen entscheidenden psychologischen Moment: Es ist der erste Eindruck, den der Kandidat von seinem potenziellen neuen Arbeitgeber bekommt. Und damit werden Aufbau, Steuerung und Inhalt auf den Prüfstand gestellt. Wer hier nicht überzeugt, bleibt schnell auf der Strecke.

Der erste Teil unserer Blogreihe hat die Karriere-Website bereits als Türöffner zum Unternehmen vorgestellt. Aber insbesondere der erste Eindruck entscheidet binnen Sekunden über unsere Sympathie – etwa für den neuen Arbeitgeber. Wie man diesen ersten Eindruck so positiv und bestärkend wie möglich gestalten kann, zeigen wir euch anhand unseres Musterunternehmens Zauntanz.

Navigation: mit kurzen Routen sicher ans Ziel

Die aktuelle Karriere-Website von Zauntanz zeigt bereits gute Ansätze: Die Navigationsleiste im oberen Drittel des Bildschirms ist aufgeräumt. Die horizontale Anordnung wirkt modern und eindeutige Beschriftungen machen die Seite intuitiv bedienbar. Auch die Navigationstiefe weist mit maximal 3 Ebenen eine flache Struktur auf und bietet somit schnellen Zugang zu allen Inhalten. Eine Breadcrumb-Navigation sorgt dafür, dass man sich jederzeit gut orientieren kann.

Ein weiterer Pluspunkt ist das Stellenportal, das an prominenter Stelle ins Auge springt und auf der Startseite mit einem Klick erreichbar ist – die Anzahl offener Stellen ist direkt ersichtlich. Durch die Ankopplung ans Bewerbermanagementsystem können sich Interessenten per Online-Formular bewerben. Wer seine Kontaktdaten hinterlässt, wird bei neuen Stellen über das Jobagent-Tool via E-Mail informiert.

So weit, so gut. Aber was ist hier noch zu beachten? Ein kritischer Punkt könnte der Einstieg in den Karrierebereich sein. Wenn zum Beispiel 5 Klicks notwendig sind, um die passenden Infos für Schüler und Absolventen zu finden. Das sind nämlich 2 Klicks mehr, als eine Karriere-Website vom Start- zum Zielpunkt maximal haben sollte. Die Lösung: eigene Einstiegsbereiche. Es können beispielsweise gleich auf der Startseite die Zielgruppen visuell klar voneinander getrennt werden.

So bewegen sich Schüler, Studenten, Absolventen, Einsteiger und erfahrene Fachkräfte gleich auf ihrem eigenen Terrain. Auch Querverweise bieten die Möglichkeit, den Bewerber intelligent auf kontextbezogene Seiten weiterzuleiten.

Bestandteile: Die Mischung macht’s

Und wie schaffen Sie authentisches Flair im Karrieresektor Ihres Onlineauftritts? Zum Beispiel mit zielgruppenspezifischen Mitarbeiterfotos und Erfahrungsberichten aus erster Hand. Um einzelne Jobbilder zu schärfen und Kandidaten einen besseren Eindruck von ihnen zu vermitteln, empfiehlt es sich, die Seite mit einem Medienmix aufzulockern. Videos aus dem Arbeitsalltag, Interviews aus der Chefetage und Mitarbeiter-Blogs vermitteln Ihre Unternehmenswerte besser als jeder Textbeitrag (im nächsten Beitrag zum Thema Karriere-Website gehen wir näher auf Mitarbeiter-Statements ein).

Im Übrigen sollten generell Sprachstil und Tonalität der Karriere-Website nicht vernachlässigt werden. Hier gewinnt, wer Bandwurmsätze durch kurze und prägnante Aussagen ersetzt sowie einen aktiven und animierenden Schreibstil pflegt.

Zauntanz hat als Großunternehmen viele unterschiedliche Unternehmensbereiche, deren Funktion und Zuständigkeiten sich nicht auf den ersten Blick erschließen. Was hier Abhilfe schaffen kann, ist eine Matching-Anwendung. Sie hilft dem Kandidaten herauszufinden, zu welchem Fachbereich seine Qualifikation und Talente passen. Darüber hinaus bringt sie den Bewerber und das Unternehmen auf „unterhaltsame“ Art und Weise zusammen, bringt also den Faktor „Recrutainment“ mit ins Spiel.

Die Möglichkeiten sind vielfältig, in jedem Fall sollte die Anwendung auf die unterschiedlichen Zielgruppen zugeschnitten sein: Der Schüler, der nur vage Vorstellungen von seinem späteren Job hat, kann sich über einen Interessenstest Orientierung verschaffen. Der Young Professional, der bereits eine berufliche Richtung eingeschlagen hat, freut sich über einen Unternehmenskompass. Mit diesem kann er gezielt Unternehmensbereiche ansteuern, Kurzinformationen stehen ihm unterstützend zur Verfügung. Der erfahrene Senior Manager weiß dagegen ganz genau, was er will und bedient deshalb routiniert die Filtersuche.

Content: Nur durchdachte Inhalte schaffen es, das Bild zu schärfen

Auch aus HR-Sicht haben wir noch eine Anregung für Sie: Konkrete Bewerbungstipps helfen, die Qualität eingehender Bewerbungen dauerhaft zu steigern. Sie sind außerdem ein Faktor, wenn es darum geht, den Weg zur Bewerbung so komplikationslos wie möglich zu gestalten. Dabei entscheidet auch die Form: Ein unterhaltsames Erklärvideo funktioniert einfach besser als reine Textwüsten. Und wer weiß, vielleicht sehen manche Bewerber derartige Tipps auch als Ausdruck für eine fürsorgliche Unternehmenskultur.

Hinweise zum weiteren Bewerbungsprozess können hier ebenfalls platziert werden. Gerade junge Leute, die noch nicht viel Erfahrung im Berufsleben haben, möchten zu gerne wissen, wo die Candidate Journey hingeht – und sich bei jeder Station der Reise gut aufgehoben fühlen.

Fazit: funktional statt Feature-Qual

Das Beispiel der Firma Zauntanz zeigt, dass es bei der Gestaltung einer Karriere-Website zwar kein Patentrezept gibt, dafür aber eine wichtige Ausgangsfrage: „Wen möchte ich erreichen?“ Versetzen Sie sich von Anfang an in die Perspektive des Bewerbers, gehen Sie von seinen Bedürfnissen aus. Ist die Zielgruppe definiert, kann man sich über die Umsetzung Gedanken machen. Schmücken Sie Ihre Karriereseite nicht mit der größten Anzahl an Funktionen oder dem ausgefallensten Layout. Jedes Feature braucht seine Daseinsberechtigung und sollte funktional gestaltet sein. Das gleiche Prinzip gilt für den Inhalt. Je schärfer das Bild ist, welches Sie von Ihrem Unternehmen zeichnen, desto passgenauere Bewerbungen werden Sie erreichen.

Hier geht es zu unserem ersten Beitrag zum Thema Karriere-Website:
Die Karriere-Website als Türöffner zu Ihrem Unternehmen


Autor: Hendrik Wittenbrink, Co-Autor: Sebastian Arndt

Titelbild: © stevecoleimages / iStock.com, © donatas1205 / Fotolia, © pixelkorn / Fotolia

Hinweis: Obgleich in diesem Beitrag nicht immer geschlechtsneutrale Formulierungen verwendet werden bzw. Schreibweisen, die die Gleichstellung der Geschlechter zum Ausdruck bringen, sind natürlich Männer und Frauen sowie Intersexuelle gleichermaßen gemeint.

Hendrik Wittenbrink

schubst als Texter und Wortakrobat die Buchstaben möglichst geschickt von A nach B, um Unternehmen mit Fachkräften zusammenzubringen. Im Blog schreibt er vorwiegend zu den Themen Wording und Zielgruppenansprache.

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