Betriebsklima: Alles sonnig oder heiter bis wolkig?

Der Südwesten kämpfte mit Temperaturen um die 38°. Da ging es uns Westfalen, speziell hier in Hamm, mit Werten knapp über 30° noch vergleichsweise gut. Und trotzdem lockte es uns nicht gerade in die Büros, Werkshallen und insbesondere die Tätigkeiten im Freien bereiteten uns einige Mühen.
Klimatische Verhältnisse beschäftigen uns ständig. Schon beim Smalltalk landet das Thema Wetter unangefochten auf Rang 1. Ja, ich weiß, Klima und Wetter sind nicht das Gleiche, bedingen sich aber durchaus ;-). Und auch im Betrieb ist das Thema Klima von besonderer Relevanz, weil es darüber entscheidet, ob wir uns im Unternehmen wohlfühlen oder nicht.
Verschiedene Faktoren nehmen Einfluss
Gerade Sie als HR-Verantwortliche wissen um die elementare Bedeutung Ihrer Mitarbeiter. Denn sie sind und bleiben für den Unternehmenserfolg und das Wachstum unersetzlich. Deren Zufriedenheit sowie Motivation und nicht zuletzt die Arbeitsleistung sind Gradmesser für das Betriebsklima. Im Grunde besteht ein wechselseitiges Verhältnis.
Wie ist die Arbeitsatmosphäre, wie der Kollegenzusammenhalt und wie das Vorgesetztenverhalten? Diverse Faktoren nehmen Einfluss auf das Betriebsklima und wirken sich unmittelbar auf die Rolle jedes Einzelnen im und die individuelle Einstellung zum Unternehmen aus. Jeder wird über kurz oder lang für sich seine Grenzen abstecken und einen Eindruck über das Teamgefüge gewinnen.
Unternehmenskultur als Basis
Welche Freiräume sind vorhanden, wie funktioniert das Team, inwiefern ist die Selbstentfaltung möglich oder gar erwünscht? Fragen, die (insbesondere für junge Fachkräfte) bei der Arbeitsplatzwahl entscheidend sind. Fragen, die uns ebenso in Debatten um die Relevanz der Unternehmenskultur begegnen. Kein Wunder, denn die Unternehmenskultur liefert die Basis für das Betriebsklima.
In der Unternehmenskultur sind (optimaler Weise) die gelebten Werte und Normen definiert, die unmittelbar Auswirkungen auf Prozesse und Strukturen haben. Weichen die subjektiven Erwartungen der Mitarbeiter von den vorherrschenden Arbeitsbedingungen, -prozessen oder Organisationsstrukturen ab, kommt es unweigerlich zu Spannungen.
Klimazonen im Unternehmen
Das bedeutet aber genauso, dass dies zwischen Teams, Abteilungen oder Bereichen variieren kann. Im übertragenen Sinn gibt es also Regionen mit zahlreichen Sonnenstunden und einige Tiefdruckgebiete. Im Klima wird der Durchschnitt definiert.
Es muss aber genauso verständlich sein, dass das Betriebsklima nicht ein Zustand ist, der von „oben nach unten“ entsteht. Durchschnitt meint ganz klar das Abbild des Gesamteindruckes. Anders verhält es sich natürlich, wenn es um die Einflussnahme und Optimierung geht. Hier sind wiederum Personal- und Prozessverantwortliche gefragt.
Sie sind es, die Potenziale erkennen und Maßnahmen in Abstimmung realisieren müssen. Durch die Entwicklung einer Feedbackkultur oder das Angebot von Vertrauensgespräche sind beispielsweise erste, aber grundlegende Schritte in die richtige Richtung gesetzt.
Gemäß einer Studie der Herren Daniel Goleman und Richard Boyatzis wirkt sich das Betriebsklima bis zu einem Drittel auf die Geschäftsergebnisse aus. Ein guter Grund, das Betriebsklima nicht nur stillschweigend zur Kenntnis, sondern ernst zu nehmen und aktiv mitzugestalten.
Autorin: Tina Kalthöfer
Titelbild: © Anna Omelchenko / Fotolia
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