Karriere-Website: Echte (Mehr-)Werte kommunizieren

Es gilt, die erstklassigen Kandidaten am Markt nicht nur mit Infos zu versorgen, sondern sie auch für sich zu gewinnen und sie der Konkurrenz vor der Nase wegzuschnappen. Gar nicht so einfach, selbst wenn Ihr Unternehmen bereits einen guten Ruf genießt.
Denn um den Bewerber letztendlich zu überzeugen, sind einzig und allein die Qualitäten als Arbeitgeber ausschlaggebend. Fach- und Führungskräfte möchten vor allem wissen, was Unternehmen den Mitbewerbern am Markt voraushaben und auf welche Benefits sie sich wirklich verlassen können.
Erinnern Sie sich noch an unser fiktives Unternehmen Zauntanz? Auch das Team von Zauntanz möchte seine Webpräsenz optimieren – vor allem hinsichtlich der idealen Bewerberansprache. Es hat sich einige Ratschläge eingeholt und weiß nun: Attribute wie „innovativ“, „modern“ oder „mitarbeiterorientiert“ sind nichts weiter als leere Floskeln, die der Bewerber sicherlich schon ca. 100 Mal gelesen hat, bevor er Ihrer Karriere-Website einen Besuch abstattet.
Eine authentische Positionierung mit echten (Mehr-)Werten
Benefits wie ein Jobticket, eine Verpflegungspauschale oder eine betriebliche Altersvorsorge lassen sich monetär eindeutig bemessen – und können für den Bewerber tatsächlich ausschlaggebend sein. Ob sie oder er letztendlich zum Unternehmen passt, wird aber vor allem die Unternehmenskultur entscheiden.
Natürlich empfiehlt sich die Überlegung, wie man Benefits und Unternehmenswerte ansprechend kommuniziert. Reicht es aus, das Angebot in textlicher Form zu präsentieren oder gibt es Mittel und Wege, den Bewerber noch überzeugender anzusprechen? Der erste Ansatz: die interne Mitarbeiterzufriedenheit nach außen tragen.
Das eigene Team als Botschafter des Unternehmens
Mitarbeiter-Statements leisten gleich in mehrfacher Hinsicht einen Beitrag zur Kommunikation der Arbeitgebermarke. Sie wecken Sympathien und erhöhen die Glaubwürdigkeit. Natürlich funktioniert das nur mit einem wirklich ehrlichen und natürlichen Auftreten – vermeintliche Authentizität nach Drehbuch kann eigentlich nur nach hinten losgehen. Doch wie funktioniert es dann?
Zauntanz greift den Ansatz auf und überlegt weiter: „Welche Art von Statement passt zu uns, wie lassen wir unsere Mitarbeiter am besten zu Wort kommen?“ Die Gedankenspiele drehen sich um wirksame Formate (Videos, Wort-Bild-Beiträge etc.), aber auch darum, welche Inhalte wie genau transportiert werden sollen.
Ein entscheidender Punkt hierbei: Unternehmensbotschafter dürfen durchaus auch Schwächen aufzeigen – denn makellos ist niemand, das wäre ja auch langweilig. Für die Medienauswahl gilt: Aussagekräftiges Bildmaterial in Form von Fotos und Videos funktioniert immer sehr gut. Nicht nur Bewerber, auch Google favorisiert visuelle Eindrücke. Textinhalte, die beispielsweise mit Videomaterial unterfüttert sind, erhöhen die Chance eines besseren Rankings.
Gehör finden und Vertrauen wecken – Austausch ist Trumpf
Das Zauntanz-Team hat eine Entscheidung getroffen – die Kommunikation mit aktuellen und zukünftigen Mitarbeitern soll weder einseitig noch punktuell erfolgen. Vielmehr geht es um einen beständigen Gedankenaustausch, womit es den Nerv vieler potenzieller Bewerber treffen dürfte.
Die Idee lautet, als „Ableger“ der Karriere-Website ein Blog einzurichten. Hier können Mitarbeiter ihren Arbeitsalltag sowie ihre persönlichen Interessen in Geschichten erzählen – „Ureinwohner“ genauso wie „Frischlinge“. Sie alle werden zu Unternehmensbloggern, die einen vielschichtigen Eindruck von Zauntanz vermitteln.
Identifikation schaffen & das Wir-Gefühl stärken – nach innen und außen
Eine solche Planung kann für jedes Unternehmen eine Bereicherung sein. Der Kommunikationsweg führt in viele Richtungen, denn die Blog-Beiträge können kinderleicht über Facebook, Twitter und Co. geteilt werden. Auch der umgekehrte Weg funktioniert: Themen aus dem Netz im Blog aufgreifen und diskutieren.
Wichtig ist hierbei, dass eine echte Interaktion stattfindet. Leser sollten über eine Kommentarfunktion in den Dialog mit den Autoren treten können. So kommen potenzielle Bewerber mit aktuellen Mitarbeitern ins Gespräch und gewinnen einen Einblick. Und der ist wirklich authentisch. Prüfen Sie jedoch vorher die Voraussetzungen im Unternehmen. Sind Sie bereit für den offenen Austausch? Dann sollten Sie ihn auch leben. Andernfalls versanden Gespräche im Nirwana.
Natürlich sollte Ihr HR-Team nicht passiv, sondern aktiv in diesen Prozess eingebunden werden, damit alle wirklich personalspezifischen Fragen direkt beantwortet werden können. Für den direkten Kontakt kann zum Beispiel eine eigene Chat-Funktion eingerichtet werden.
Nur wer offen ist, erreicht die richtigen Empfänger
Für was Sie sich auch entscheiden, ausschlaggebend ist in diesem Fall die individuelle Zielgruppenorientierung. Ein Masterplan wäre schön, aber da Ihr Unternehmen einzigartig ist, sollte Ihre Karriere-Website es ebenfalls sein.
Hier geht es zu unseren ersten beiden Beiträgen zum Thema Karriere-Website:
Die Karriere-Website als Türöffner zu Ihrem Unternehmen
Autor: Hendrik Wittenbrink, Co-Autorin: Tina Kalthöfer
Titelbild: © sborisov / iStock.com; © rasstock / Fotolia
Hinweis: Obgleich in diesem Beitrag nicht immer geschlechtsneutrale Formulierungen verwendet werden bzw. Schreibweisen, die die Gleichstellung der Geschlechter zum Ausdruck bringen, sind natürlich Männer und Frauen sowie Intersexuelle gleichermaßen gemeint.
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